Blitzer steht am Straßenrand.

Jedem Autofahrer passiert es früher oder später: Er oder sie wird bei einer Fahrt geblitzt. Das bedeutet in der Regel einen Bußgeldbescheid. Mit Pech zieht das Fehlverhalten außerdem Punkte im Flensburger Fahreignungsregister und den zeitweisen Entzug der Fahrerlaubnis nach sich. Was die weiteren Folgen eines Blitzerfotos sein können, schauen wir uns genauer an.

Was ist eine Ordnungswidrigkeit, was eine Straftat?

Fakt ist: Normale Geschwindigkeitsüberschreitungen sind nicht als strafrechtlich relevant einzuordnen. Bei einer Geschwindigkeitsübertretung unter Drogen oder Alkohol sieht es anders aus. Dieser Straftatbestand lässt sich allerdings nur unmittelbar vor Ort nachweisen.

Im Verkehrsrecht unterscheidet das Gesetz klar zwischen Verkehrsdelikten beziehungsweise verkehrsbezogenen Straftaten und einfachen Ordnungswidrigkeiten. Obwohl Fahrzeugführer sich bei beiden bestraft fühlen, wird laut Strafgesetzbuch (StGB) lediglich eine Verkehrsstraftat mit Strafen belegt. Der Begriff "Blitzer Strafe" müsste also korrekt "Blitzer Bußgeld" lauten.

Ein Bußgeld lässt sich durch Punkte in Flensburg und Fahrverbote ergänzen, wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung bestimmte Grenzen übertrifft. Wer sich zum Beispiel mit Tempo 100 in einer 30er-Zone blitzen lässt, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer in hohem Maße. 800 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot sind die Quittung für dieses Fehlverhalten.

Wann lohnen Einsprüche gegen Bußgeldbescheide?

Ob sich ein Einspruch lohnt oder nicht, ist nicht pauschal zu beantwortet. Hier sind viele Faktoren relevant, wie die Höhe des Bußgeldes oder auch der Standort des Blitzers. Bei höheren Summen, Punkten in Flensburg und Fahrverboten entscheiden die jeweiligen Umstände über Erfolg und Misserfolg eines Einspruchs. Die Chance auf Erfolg ist meistens sehr gering. Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, dass der Blitzer an einer ordnungswidrigen Stelle platziert war, z.B. zu nah am Ortschild, könnte sich eine Einschätzung lohnen.

Fakt ist: Eine Blitzer Strafe erfolgt nicht nach willkürlichen Maßstäben. Vielmehr entsteht das Bußgeld gemäß den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung (StVO) und dem Bußgeldkatalog (BKatV).

Wie hoch ist der Toleranzabzug?

Geblitzte Temposünder werden zur Verantwortung gezogen. Messgeräte können jedoch fehlerhaft sein. Das erklärt Toleranzabzüge zugunsten von Temposündern.

  • Der Toleranzanzug richtet sich nach der zulässigen Höchstgeschwindigkeit:
  • Tempolimits unter 100 km/h: Toleranzabzug von 3 km/h.
  • Tempolimits über 100 km/h: Toleranzabzug von 3 Prozent.

Misst eine mobile Geschwindigkeitsüberwachung durch das Hinterherfahren die Geschwindigkeit, beträgt der Toleranzabzug 5 km/h oder 5 Prozent.

Anzeigentafel der aktuellen Geschwindigkeit des Autofahrers.

© anjajuli/stock.adobe.com | Innerorts stehen häufig Messgeräte die Ihre aktuelle Geschwindigkeit anzeigen.

Warum sind Bußgelder innerorts höher als außerorts?

Innerorts fallen Bußgelder für zu schnelles Fahren höher aus. Wer in einer 30er-Zone geblitzt wird, kassiert ein höheres Bußgeld. Müssen Sie durch einen Blitzer innerorts Strafe zahlen, lohnt ein Einspruch meist nur bei Tempo-Übertretungen jenseits der 30 km/h. Das Fahrtempo muss in geschlossenen Ortschaften, ausgewiesenen 30er-Zonen, Spielstraßen und verkehrsberuhigten Einkaufsstraßen angepasst werden.

Ein Blitzer Bußgeld von 115 und 180 Euro droht bereits, wenn Sie mit 20 km/h zu viel durch eine Ortschaft fahren. Bei einer Tempo-Überschreitung von 30 km/h innerorts drohen 260 bis 800 Euro Blitzer Strafe. Zusätzlich werden zwei Punkte in Flensburg eingetragen. Ein Fahrverbot von einem bis drei Monaten fällt außerdem ins Gewicht. Bei einem Rotblitzer, der Rotlichtverstöße registriert, können 360 Euro fällig werden.

Rotblitzer überwachen Verkehrsampeln. Unter der Fahrbahn verlegte Induktionsschleifen registrieren den Druck von Fahrzeugen, die trotz roter Ampel nicht anhalten. Ein Rotblitzer kann sogar ermitteln, wie lange die Verkehrsampel schon auf Rot stand. Ein einfacher Rotlichtverstoß stellt eine Ordnungswidrigkeit, ein schwerer jedoch eine Straftat. Laut § 315c StGB droht bei schweren Rotlichtverstößen kein Blitzer Bußgeld, sondern eine Geld- oder Haftstrafe.

Hat der Blitzer außerorts angeschlagen, ist das Bußgeld niedriger. Das Gefährdungspotenzial lässt sich unterschiedlich bewerten.

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Wie hoch werden Blitzer Kosten auf der Autobahn?

Auf Autobahnen gelten in der Regel höhere Tempovorgaben. Das Blitzer Bußgeld kann bei Tempoüberschreitungen außerorts wie folgt ausfallen:

Geschwindigkeitsüberschreitungen von

  • 10 km/h kosten 20 Euro
  • 11-15 km/h kosten 40 Euro
  • 16-20 km/h kosten 60 Euro
  • 21-25 km/h kosten 100 Euro und einen Punkt in Flensburg
  • 26-30 km/h kosten 150 Euro und einen Punkt in Flensburg
  • 31-40 km/h kosten 200 Euro und einen Punkt in Flensburg
  • 41-50 km/h kosten 320 Euro und 2 Punkte in Flensburg, außerdem 1 Monat Fahrverbot
  • 51-60 km/h kosten 480 Euro und 2 Punkte in Flensburg, außerdem 1 Monat Fahrverbot
  • 61-70 km/h kosten 600 Euro und 2 Punkte in Flensburg, außerdem 2 Monate Fahrverbot

Liegt die Geschwindigkeitsüberschreitung bei mehr als 70 km/h außerorts, fällt eine Blitzer Strafe von 700 Euro an. Außerdem werden zwei Punkte nach Flensburg gemeldet und ein dreimonatiger Entzug der Fahrerlaubnis verhängt.

Fahrverbote hängen übrigens davon ab, ob Sie binnen eines Jahres zweimal bei einer Übertretung von Tempolimits erwischt wurden. Fahrverbote können daher auch bei wiederholten Tempoüberschreitungen von 26 bis 40 km/h drohen.

Für geblitzte Autobahn-Drängler kann sogar der Tatbestand der Nötigung nachgewiesen werden. Das stellt gemäß § 240 StGB einen Straftatbestand dar.

Was gilt für Fahranfänger?

Fahranfängern erhalten eine Probezeit von zwei Jahren. Regelmissachtungen und Verkehrsverstöße, die in diesen Zeitraum fallen, können die Probezeit jedoch um weitere zwei Jahre verlängern. Die Frage ist, ob es sich um eine weniger schwerwiegende Missachtung der Verkehrsregeln handelte oder sogar eine schwerwiegende. Letztes nennt sich A-Verstoß. Abstands, Rotlicht- und Geschwindigkeitsverstöße ab 21 km/h zu viel gelten als A-Verstöße.

Schon beim ersten A-Verstoß verlängert sich die Probezeit um zwei Jahre. Zudem muss der Fahranfänger einen Aufbaukurs absolvieren. Der zweite A-Verstoß zieht als Blitzer Strafe eine Verwarnung nach sich. Zudem wird eventuell eine verkehrspolitische Beratung verordnet. Beim dritten A-Verstoß, durch einen Blitzer festgehalten, verliert der Fahranfänger seinen Führerschein.

Ist eine Blitzer App legal?

Eine Blitzer App warnt Autofahrer vor Radarfallen. Das ist verboten. Die Nutzung von Blitzer Apps ist dennoch weit verbreitet. Autofahrer warnen sich zudem durch Lichtsignale gegenseitig vor Blitzern.

Verkehrspolizisten haben grundsätzlich bei einfachen Tempoverstößen keine Handhabe, Smartphones einzuziehen und auf App-Nutzungen zu untersuchen.

Wer bei einer Verkehrskontrolle, mit sichtbarer Blitzerapp erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg. Auch Beifahrern ist die Nutzung der App während der Fahrt nicht gestattet.

Werden Sie grundsätzlich während der Handynutzung geblitzt, schlägt das mit mindestens 100 Euro zu Buche. Der Fahrer muss zudem mit ein bis zwei Punkten im Flensburger Fahreignungsregister rechnen. Er hat gleich zwei Regelverstöße zu verantworten.

Fazit

Tempoverstöße können teuer werden. Illegale Blitzer Apps oder eine Smartphone-Nutzung beim Fahren kommen geblitzte Autofahrer teuer zu stehen. Bußgelder, Punkte in Flensburg und das Risiko eines Führerscheinentzugs sollten verantwortungsvolle Fahrzeugführer nicht bewusst in Kauf nehmen. Dann sollten Sie sich lieber mit den Geschwindigkeitsregeln vertraut machen.

Häufige Fragen

Wird man bei 5 km/h zu schnell geblitzt?

Selbst leichte Geschwindigkeitsüberschreitungen können bestraft werden. Bei einer Überschreitung von bis zu 10 km/h droht ein vergleichsweise geringes Bußgeld von 20 Euro außerorts und 30 Euro innerorts.

Wie viel Toleranz wird beim Blitzen abgezogen?

Für die meisten Geschwindigkeitsmessgeräte, insbesondere für Radarfallen, wird ein Toleranzabzug von 3 km/h bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h angewendet. Bei höheren Geschwindigkeiten wird ein Abzug von drei Prozent vorgenommen. Allerdings gibt es auch Messgeräte mit höheren Toleranzen sowie zahlreiche Faktoren, die sich auf die Toleranz von Blitzern auswirken können.

Wie lange dauert es bis ein Brief vom Blitzer kommt?

Normalerweise wird Ihnen der Bußgeldbescheid per Post innerhalb von 6 Wochen nach dem Verstoß im Straßenverkehr zugestellt. Die Behörden haben jedoch bis zu drei Monate Zeit, um Ihnen den Bescheid zukommen zu lassen.