Fahrzeugüberführung - Wann mache ich das selbst?
Ein neues Auto ist in der Regel ein Grund zur Freude. Diese reduziert sich allerdings, wenn sich das Wunschfahrzeug sehr weit vom eigenen Wohnort entfernt befindet. Ist das Gebrauchtfahrzeug gar nicht verkehrs- oder fahrtüchtig, erschwert sich der Transport umso mehr. In solchen Fällen können Sie das Auto nicht auf eigener Achse überführen. Die Nutzung einer Spedition für den Autotransport bietet sich an. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in unserem Artikel.
Das erwartet Sie in diesem Artikel
(Lesedauer ca. 5 Min.)
Überführung auf eigener Achse ist oftmals nicht möglich
In vielen Fällen ist eine Auto Überführung auf eigener Achse nicht sinnvoll oder nicht erlaubt. Zum Beispiel, wenn das Fahrzeug zwar noch angemeldet ist, aber einen gravierenden technischen Schaden aufweist. Ist die allgemeine Verkehrssicherheit oder technische Betriebsfähigkeit des Autos nicht mehr gewährleistet, wäre es fahrlässig, das Auto mit eigenem Antrieb zu überführen. Denkbare Fälle sind defekte Bremsen oder eine undichte Zylinderkopfdichtung. Bewegen Sie ein Auto mit solchen Mängeln noch auf eigener Achse, endet die Überführung schnell mit einem wirtschaftlichen Totalschaden. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem Unfall mit Personenschäden. Ein solches Risiko sollte niemand eingehen. Eine Überführung des Fahrzeugs mit einem Autotransport Anhänger oder Abschlepp-LKW ist die sichere Alternative.
Autos ohne TÜV und Zulassung
Hier ist Transport per Spedition meist der letzte Ausweg.
Besonders schwierig wird es, wenn das Fahrzeug bereits abgemeldet oder wenn der TÜV abgelaufen ist. In solchen Fällen ist die Überführung mit Hänger oder LKW normalerweise die beste Wahl oder sogar die einzige Option.
Besonders trifft dies auf ein Auto zu, dessen TÜV nicht mehr gültig ist. Denn ohne TÜV kann die Zulassungsstelle kein Überführungskennzeichen ausgeben. Zudem findet sich hier schwerer ein Versicherer der bereit ist eine Haftpflichtversicherung zu gewähren. Eine Ausnahme stellt hier lediglich das rote Überführungskennzeichen dar, welches allerdings gewerblichen Händlern vorbehalten ist. Für Privatpersonen stehen die Karten daher schlecht, denn Sie dürfen nicht einfach ein rotes Kennzeichen ausleihen. Das Auto können Sie daher unter diesen Umständen nur als Fahrzeugtransport überführen. Selbst nach Hause fahren dürfen Sie damit auf eigenachse nicht.
Zugelassene Autos ohne TÜV
In diesem Fall ist die Eigenüberführung problematisch.
Besser sieht es dagegen schon aus, wenn der TÜV zwar abgelaufen, das Fahrzeug aber noch zugelassen ist. In solchen Fällen können Sie durchaus noch ein Kurzzeitkennzeichen beantragen. Insbesondere wenn der TÜV-Termin um weniger als 2 volle Monate überschritten wurde, dürfte es keine Probleme geben. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass Sie damit nur bis zur nächsten TÜV-Station für die Hauptuntersuchung fahren dürfen. Wenn Sie ein Auto in dem Zustand von Stuttgart nach Berlin überführen, ist die Chance einer Verkehrskontrolle ziemlich hoch. In diesem Fall ist mindestens ein Bußgeld fällig, bei längerem TÜV-Überzug sind sogar Punkte in Flensburg zu erwarten. Auch ohne Verkehrskontrolle handelt es sich um eine heikle Angelegenheit. Im Falle eines Unfalls kann der Versicherer die Schadensregulierung verwehren, wenn eindeutig klar ist, dass Sie das Fahrzeug unnötig weit ohne TÜV bewegten.
Die Lösung für dieses Dilemma wäre natürlich, einfach zur nächsten TÜV-Station zu fahren. Allerdings hatte der Vorbesitzer normalerweise einen guten Grund, den Wagen dort nicht mehr vorzustellen. Vielleicht, weil TÜV-relevante Mängel vorhanden sind.
Auto abgemeldet und gültiger TÜV
Selbst mit gültigem TÜV bedeutet die Auto Überführung bürokratischen Aufwand.
Relativ problemlos ist der Fall, wenn der Gebrauchtwagen abgemeldet ist, aber noch TÜV besitzt. In diesem Fall können Sie bei der Zulassungsstelle ein Kurzzeitkennzeichen, auch als 5-Tage-Kennzeichen oder Gelbes Kennzeichen bezeichnet, beantragen. Alternativ können Sie das Kuzzeitkennzeichen auch online beantragen.
Hierbei ist zu bedenken, dass die Kosten dafür nicht unerheblich sind:
- ungefähr 25 Euro für einen Satz Kennzeichen
- ungefähr 13 Euro Verwaltungsgebühr
- zwischen 30 Euro (Haftpflicht) und 150 Euro (Vollkasko) für die Versicherung
Viele Versicherer verrechnen zwar bei einer Anschlussversicherung die Kosten, dennoch sollten Sie diesen Punkt unbedingt im Voraus abgeklären. Wer sich den Besuch bei der Zulassungsstelle sparen möchte, kann inzwischen auch online die Kurzzeitkennzeichen beantragen.
Zu diesen Kosten, kommen noch die mittlerweile nicht gerade geringen Kraftstoffkosten. Bei einem abgemeldeten Fahrzeug mit TÜV kann es daher lohnen, dieses mit einer Spedition als Pkw Transport zu überführen. Vor allem, wenn der technische Zustand nicht hundertprozentig bekannt ist.
© roman-babakin/stock.adobe.com | Der Transport auf dem Anhänger kommt vor allem für beschädigte und verkehrsuntüchtige Fahrzeuge in Frage.
Ist es sinnvoll, eine Überführung selbst zu organisieren?
Um ein abgemeldetes Auto überführen zu können, für das sich kein Kurzzeitkennzeichen beantragen lässt, können Sie auch selbst eine Überführung organisieren. Dazu braucht es entweder einen entsprechenden Anhänger mit Zugfahrzeug oder einen LKW. An diesen beiden Aspekten scheitert die Selbstüberführung allerdings bereits für viele Autokäufer.
Zum einen besitzen nur die wenigsten PKW-Käufer einen LKW-Führerschein, sodass diese Option ohnehin ausscheidet. Eine Ausnahme bilden hierbei nur spezielle Transporter unter 3,5 t Gesamtgewicht, die Sie auch mit einem normalen Führerschein fahren dürfen. Für den Pkw Transport von Kleinwagen oder ältere Mittelklassefahrzeuge reichen diese meistens aus. Neben dem LKW oder Transporter ist der Anhänger das Mittel der Wahl, um ein Fahrzeug zu überführen. Jedoch ist für entsprechend dimensionierte Anhänger die Führerscheinerweiterung B96 nötig. Die Anhängelast für Führerscheine der Klasse B beträgt nur 750 kg, beziehungsweise darf das Gesamtgewicht des Gespanns keine 3,5 t überschreiten. Für die Anhänger-Überführung von halbwegs modernen Fahrzeugen, die mehr als eine Tonne wiegen, genügt der B-Führerschein daher nicht.
Versteckte Kosten bei eigener Überführung
Schließlich gilt es noch zu erwähnen, dass LKWs, Transporter, Anhänger und entsprechend motorisierte Zugfahrzeuge in den meisten Haushalten nicht vorhanden sind. Diese müssen kostspielig und aufwendig anmieten. Die Kosten für eine Solche Anmietung sind nicht gerade niedrig. Ein für den PKW-Transport ausgelegter Transporter kostet um die 50 Euro pro Stunde. Hinzu kommen noch die Kraftstoffkosten. Auch sollten Sie mit einrechnen, dass das Fahrzeug zuvor an der Verleihstelle abholen und später wieder zurückgebringen müssen. Hierdurch entstehen für das Auto transportieren Kosten privat in einem Ausmaß, das sich mindestens auf der Höhe einer Überführung per Spedition bewegen. Außerdem ist eine solche Aktion mit viel Aufwand und Stress verbunden.
Überführung per Spedition
Auch wir können Ihr Fahrzeug für Sie überführen. Die Kosten bei einer Überführung per Spedition ergeben sich hauptsächlich aus der Entfernung. Um Mehrkosten zu vermeiden, sollte die Übergabe zudem pünktlich erfolgen. Mit einer Toleranz von 30 Minuten und weiteren 10 Euro je angefangener halben Stunde, sind wir in dieser Hinsicht aber kulant. Die Überführung eines nicht betriebsbereiten Pkw von Leipzig nach Potsdam kostet bei uns beispielsweise 549 Euro. Mehrkosten für Kraftstoff und Versicherung fallen nicht an. Lediglich bei besonders teuren Fahrzeugen ist der Abschluss einer zusätzlichen Ladungsversicherung zu empfehlen.
Fazit
Die PKW-Überführung mit Hilfe einer Spedition ist in der Regel sinnvoll.
Für gebraucht gekaufte PKW, die nicht fahrbereit sind oder keinen gültigen TÜV besitzen, ist die Inanspruchnahme einer Spedition meist die beste Lösung. Für das Fahrzeug und auch die Nerven des Käufers. Vor allem bei Luxusfahrzeugen, Sammlerstücken oder Oldtimern ist es anzuraten, eine Überführung per Transport organisieren zu lassen. Selbst wenn das Fahrzeug noch zugelassen und fahrtüchtig ist. Zwar sind die Kosten für eine Überführung per Spedition höher als bei einer Selbstabholung, doch werden die Ausgaben für Transporter- oder Anhängermiete, Kraftstoff und die Zeitersparnis gegengerechnet. So erscheint der Dienst einer professionellen Speditionsfirma plötzlich gar nicht mehr so teuer. Unseren Preis für Ihre Überführung können Sie ganz bequem online berechnen.
Häufige Fragen
Wie viel kostet es ein Auto zu transportieren?
Auf Fremdachse innerhalb von Deutschland können Sie mit ab ungefähr 400,00 € rechnen. Auf Eigenachse mit und ohne Überführungskennzeichen ab 99,00 €. Tatsächliche Kosten werden anhand der Entfernen und der Transportart berechnet.
Wie bekomme ich ein abgemeldetes Auto nach Hause?
Wenn das Fahrzeug über einen gültigen TÜV besitzt und Fahrbereit ist, können Sie bei den Behörden Kurzzeitkennzeichen beantragen. Diese sind 5-Tage gültig und ermöglichen den Transport des Fahrzeuges auf Eigenachse. Alternativ können Sie das Fahrzeug über eine Spedition überführen lassen.
Ist tanken bei der Überführung inklusive?
Nebenkosten für den Transport auf Eigenachse, wie Tanken und Schmierstoffe sind bei Kroschke inklusive und werden nicht extra berechnet.