Eine Frau sitzt im Auto und hält sich die Ohren zu um den Windgeräuschen zu entgehen.

Laute Geräusche beim Fahren können anstrengend sein und in einigen Fällen sogar auf gefährliche Defekte hinweisen. Viele Menschen überlassen das Problemlösen einer Werkstatt. In einigen Fällen ist das gut, in anderen Fällen jedoch schlichtweg ein teurer Weg, um ein sehr einfaches Problem zu beseitigen. Wenn Sie laute Windgeräusche und ähnliches Klackern beim Fahren erleben, versuchen Sie zunächst den Fehler selbst zu lokalisieren. Hier erfahren Sie, worauf zu achten ist.

Windgeräusche oder schwerwiegende Defekte – die Ursachen des Klackerns finden

Grundsätzlich treten Windgeräusche vor allem dadurch auf, dass ein hoher Luftwiderstand vorhanden ist. Dies ist vor allem bei Vans und anderen großen und kantigen Fahrzeugen der Fall. PKWs hingegen wurden mit der zeit aerodynamisch verbessert. Früher hätten Sie die Windgeräusche bereits ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h gehört. Dank modernen Bauweisen bleibt der Luftwiderstand der meisten PKWs jedoch sehr gering. Dadurch bleibt automatisch auch der Lärmpegel niedrig. Neben den aerodynamischen Verbesserungen gehören auch Dämmungen und Schallschutzmaßnahmen zu den modernen Bautechniken von Fahrzeugen. Für die Insassen des Autos ist Fahren dank dieser Maßnahmen normalerweise leise. Umso auffälliger sind jedoch plötzlich auftretende Geräusche.

Wird es beim Fahren laut, kommen viele Gründe in Betracht. Bei einem neuen Fahrzeug könnte der Fehler in der Bauweise liegen. Ein defekt in der Dämmung würde beispielsweise für laute Geräusche und Klappern sorgen. Im besten Fall stammt das Geräusch nur von Ladung im Auto, die nicht richtig befestigt wurde. Deshalb sollten Sie darauf achten, das Auto richtig zu beladen. Im schlechtesten Fall liegt ein Defekt vor, der die Fahrtüchtigkeit des Autos beeinträchtigt. Sind störende Geräusche vorhanden, die nicht sofort eindeutig identifiziert werden können, beginnt die Detektivarbeit: Die Quelle sollten Sie zeitnah lokalisieren.

Lokalisieren der Geräusche – erste Anlaufstellen

Als Grundsatz im Rahmen der Fehlerbehebung gilt: Alles, was im Auto lose herum fliegen könnte, muss raus. Entfernen Sie zunächst jegliche Ladung, die nicht fest mit dem Auto verbunden ist. Überprüfen Sie im Anschluss, ob die Geräusche beim Fahren immer noch zu hören sind. Vermeintliche Geräusche am Auto können durchaus unbefestigte und klappernde Gegenstände sein.


Können Sie die Quelle so nicht identifizieren, überprüfen Sie, wann und wo das Geräusch beim Fahren auftritt. Achten Sie auf die folgenden Details:

  • Wann tritt das Geräusch auf – beim Anfahren, Kuppeln, während der Fahrt oder beim Bremsen?
  • Wie lange bleibt das Geräusch – nur wenige Sekunden, dauerhaft?
  • Können Sie das Geräusch örtlich lokalisieren – vorne, mittig, hinten am Auto?
  • Wie würden Sie das Geräusch beschreiben – klackernd, rasselnd?

Auch nichtbündige Teile des PKW sind häufig die Ursache von Windgeräuschen. In dem Fall hilft meist schon die Korrektur von Scharnieren und Zuhaltungen. Zu den entsprechenden Autoteilen gehören vor allem:

  • Türen und Türgiffe
  • Fenster
  • Seitenspiegel
  • Radkasten
  • Dachantenne und Dachreling
  • Verkleidungen und Dichtungen
  • nichtbündige Kotflügel

Überprüfen Sie diese Karosserieteile zuerst – möglicherweise lassen sich die unangenehmen Geräusche ganz schnell beseitigen.

Grobe Verschmutzungen und Beschädigungen erkennen

Eine erste oberflächliche Betrachtung hilft Ihnen dabei, offensichtliche Defekte auszuschließen. Gibt es starke Verschmutzungen oder offensichtliche Beschädigen an Karosserieteilen? Laufen Sie gründlich um Ihr Auto herum und überprüfen Sie äußere Auffälligkeiten. Auch starke Verschmutzungen können Grund für ungewöhnliche Geräusche sein. Deshalb hilft es der Problemfindung, vorher das Auto richtig zu waschen. Überprüfen Sie auch die Spaltmaße – entsprechen Sie den Herstellervorgaben? Wenn nicht, kann es sein, dass ein Herstellerfehler für den Lärm verantwortlich ist. Der letzte Punkt gilt vor allem für Neuwagen oder solche, die Sie zum ersten Mal fahren.

Autofenster undicht – Windgeräusche effektiv beseitigen

Probleme mit undichten Stellen an Fenstern und Türen können Sie meist selbst beseitigen. Bei vielen Fahrzeugmodellen haben Sie die Möglichkeit, am Türrahmen verschiedene Einstellungen vorzunehmen. Undichte Stellen lassen sich zudem auch mit einstellbaren Fensterführungssystemen beheben. Liegt das Problem lediglich an schlechten Einstellungen, ist eine Lösung meist schnell gefunden.

In selteneren Fällen besteht ein zu niedriger Anpressdruck des oberen Fensterahmens trotz bestmöglich eingestellter Türen. In diesem Fall müssen Sie den Fensterrahmen ausrichten, ohne dabei Scharniere oder Schloss an der Tür zu verstellen. Dabei lassen Sie die Scheibe komplett herab, damit sie sich nicht mehr im oberen Fensterrahmen befindet. Das Richten des Rahmen lässt sich vor allem von Hobbybastlern meist sehr schnell selbst erledigen. Ist bei Ihrem Auto die Fensterdichtung undicht, ist der Gang zur Werkstatt also nicht zwangsläufig notwendig.

Tipp: Falls Sie sich nicht sicher sind, woher die Geräusche stammen, können Sie Klebeband zur Hilfe nehmen. Dichten Sie damit alle in Betracht kommenden Stellen gründlich ab – beispielsweise den entsprechenden Fensterrahmen. Starten Sie das Auto und horchen Sie, ob der Lärm verschwunden ist. Ist das Geräusch weg, entfernen Sie vorsichtig nach und nach kleine Stellen des Klebebandes. Sobald das Geräusch wieder auftritt, wissen Sie ziemlich genau, wo die undichte Stelle sitzt. Vergessen Sie das Dachfenster nicht, falls Ihr Auto eines besitzt!

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Geräusche beseitigen – schwerwiegendere Ursachen erkennen

Sind keine losen Gegenstände oder undichten Stellen zu finden, liegt möglicherweise ein Defekt vor. Es ist ratsam, zeitnah die Ursache für das Problem zu finden, um die Sicherheit beim Fahren nicht zu gefährden. Hier finden Sie ein paar der häufigsten Gründe für den unschönen Lärm – und Lösungen für das jeweilige Problem.

Metallisches Klackern beim Starten

Metallisches Klackern, das direkt beim Starten des Autos auftritt, deutet auf einen niedrigen Öldruck im hydraulischen Ventilstößel hin. Ist das Geräusch jedoch nach wenigen Sekunden verschwunden, ist das Problem nicht weiter gravierende. Schlechter sieht es aus, wenn das Klackern andauert. Dann ist der Stößel sehr wahrscheinlich defekt. Entsprechend kann es sein, dass Ihr Auto Öl verliert und Sie sollten mit dem Kraftfahrzeug in die Werkstatt. 

Kupplungsprobleme

Auch eine defekte Kupplung kann der Grund für windähnliche Geräusche am Auto sein. Tritt das Geräusch beim getretenem Pedal auf, ist die Ursache möglicherweise ein defektes Ausrücklager. Dieses sollten Sie in der Werkstatt austauschen lassen. Eine klappende oder ratternde Kupplung im Leerlauf weist auf gebrochene Torsionsfedern der Mitnehmerscheibe hin. Auch hier wird ein Austausch in der Werkstatt notwendig.

Getriebeprobleme

Hören Sie beim Fahren ein rasselndes Getriebe oder auffällige Geräusche im Leerlauf? Dann kann das ein Problem mit den Getrieberädern sein. Meist ist das Problem harmlos – allerdings ist dies abhängig von der entsprechenden Toleranz der Bauteile und des Autos. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an einen Profi.

Tickern in der Motorhaube

Ein seltsames Tickern bei geöffnete Motorhaube ist meist kein Grund zur Sorge. In de Regel ist dies nur das Arbeitsgeräusch der Einspritzdrüsen. Viele Menschen sind verunsichert, wenn Sie das Geräusch zum ersten Mal wahrnehmen. Doch Geräusche dieser Art stellen keine Schwierigkeiten dar.

Brummen und Dröhnen in der Kurve

Hören Sie Dröhnen und Brummen in Kurven, liegt ein defektes Radlager (auf einer Seite) nahe. Versuchen Sie zunächst den Fehler einzugrenzen und achten Sie darauf, ob das Geräusch bei Links- oder Rechtskurven auftritt. Bei Rechtskurven stammt das Geräusch wahrscheinlich vom linken Radlager, bei Linkskurven entsprechend vom rechten Radlager. Genau erkennen Sie das Problem, wenn Sie den Wagen aufbocken und das Rad drehen. Fassen Sie gleichzeitig mit der anderen Hand an den Querlenker oder das Federbein – spüren Sie Vibrationen? Dann haben Sie den defekt gefunden. Der Austausch sollte allerdings einem Profi obliegen.

Fazit

Windgeräusche im Auto können verschiedene Ursachen haben. Die Auto Schalldämmung ist defekt oder das Auto Dachfenster ist undicht – möglicherweise steckt auch ein gravierenderes Problem dahinter. Lokalisieren Sie die Ursache möglichst frühzeitig, um die Sicherheit beim Fahren nicht zu riskieren. Betrachten Sie dabei zunächst alle offensichtlichen und äußeren Umstände, um Geräusche aufgrund von Verschmutzungen und groben Defekten auszuschließen. Häufig können Sie der Ursache mit wenigen Handgriffen auf den Grund gehen. Handelt es sich um ein tiefer gehendes Problem, genauso wie bei einer leuchtenden Motorkontrollleuchte, bleibt nur noch der Gang zur Werkstatt.

Häufige Fragen

Warum ist mein Auto auf einmal so laut?

Geräusche sind ein typisches Anzeichen für ein defektes Radlager. Wenn das Radlager beschädigt oder abgenutzt ist, können unterschiedliche Geräusche während der Fahrt entstehen. Diese Geräusche variieren von einem leichten Grummeln oder Rasseln bis hin zu einem lauten Schleifen oder Klappern.

Wie kriege ich mein Auto leiser?

Unzureichende Schalldämmung kann Materialschwingungen an großen Blechflächen des Fahrzeugs wie Dach und Türen verursachen, was zu einem unangenehmen Dröhnen im Innenraum führt. Nachträgliche Maßnahmen zur Schalldämmung und Schalldämpfung können diesen störenden Lärm reduzieren.

Wie laut darf ein Auto im Innenraum sein?

Der Gesetzgeber legt Grenzwerte für die Motorlautstärke fest. Ab dem 1. Juli 2024 dürfen Autos, abhängig von ihrer Leistung, nur noch eine Lautstärke von 68 bis 72 dB erreichen. Das entspricht ungefähr der Lautstärke eines Staubsaugers.